Heute war die Bemusterung bei MRL in Montabaur. Wir sind dem Ziel "alles" auszusuchen nur ein Stück nähergekommen. Es gibt einfach zu viel zu entscheiden, was sich im Nachhinein auch nicht mehr leicht ändern lassen wird, das schaffen wir nicht an einem Tag.
Mal ein Beispiel für die Dachziegel. Laut B-Plan sind rot-braune Ziegel vorgeschrieben. Nun gibt es natürlich keine Farbe, die genau rot-braun heißt. Sondern Natur-Rot, Kupferrot, Weinrot, Braun gibt es nicht, stattdessen anthrazit, schiefer, schwarz, usw. Manche sind im Preis inbegriffen, manche kosten extra. Manche glasiert, manche engobiert, ... Wir waren uns vorher einig, wegen der Ziegel beantragen wir keine Ausnahme vom B-Plan, wir können uns im Bereich des Erlaubten festlegen. Andererseits sind in der Nachbarschaft viele Dächer anthrazit. Wir verbleiben also so, dass wir am Ende des Tages zwar eine Wunschziegelfarbe ausgewählt haben, aber MRL uns genau sagen muss, was die mehr kosten und wir mit dem Bauamt klären müssen, ob die Farbe ok ist. In Abhängigkeit von beiden Antworten, haben wir uns andere Alternativen als Plan B, C und D überlegt. Also man könnte sagen, wir sind einer Entscheidung nähergekommen, aber nicht viel...
An den Ziegeln kann man auch den MRL Standard erkennen: Tonziegel gehören zum Standard. Das finden wir gut, manch andere Baufirmen, nehmen dafür schon Aufpreis und zahlen nur Beton. Unter den Tonziegeln haben sie dann ein klassisches Standardmodell mit einigen Farben ohne Aufpreis zur Auswahl. Will man andere Farben oder Ziegelformen, muss man den Mehrpreis zahlen. Wir erleben sie dabei aber fair. Wir haben das Gefühl den üblichen Mehrpreis aus dem Handel zu zahlen. Zum Beispiel bei Sanitärobjekten wirklich die Differenz, wie sie sich aus den Katalogpreisen ermitteln lässt. Im Gegenzug erhalten wir auch die Differenz zurück, wenn wir uns was Günstigeres raussuchen.
Auf diese Weise müssen wir neben Ziegeln auch die Fassadenfarbe, Haustür, Innentüren + -Rahmen, Fensterfarbe, -griffe - bretter, Sanitärobjekte, Treppe, Fliesen, ... auswählen. Der Standard ist häufig ok, trotzdem interessieren uns für diverse Objekte die Aufpreise. Das muss erst im Detail ausgerechnet werden. Erst dann werden wir uns final entscheiden.
Für die Innentreppe und die Sanitärobjekte / Fliesen vereinbaren wir, dass wir direkt zum Treppenstudio bzw. Sanitärhandel gehen und uns dort was raussuchen. Da haben wir uns heute auch noch nicht entschieden.
Die Haustür konfigurieren wir später mit dem Konfigurator des Anbieters im Internet. Wir merken mit dem Standard bekommen wir eine Tür, aber mehr auch nicht. Man kann so viele Extras wählen, die dann alle kosten. Ich hätte nicht gedacht, dass wir bei mehr als 20 Parametern auswählen können, was wir haben möchten. Plötzlich sieht man die Haustüren der anderen Leute unter einem ganz anderen Blickwinkel ;-).
Es bleibt also noch viel Arbeit für uns, aber bei unserem Bauantrag geht es ohnehin nicht weiter und vor Genehmigung des Antrags muss die Bemusterung nicht abgeschlossen sein.
Die "freundliche" Mitarbeiterin im Bauamt hat uns vor zwei Tagen als wir persönlich da waren nicht gesagt, dass sie ab heute 3 Wochen im Urlaub sein wird und der Antrag dann einfach in ihrem Posteingang warten wird. Und das nur weil ihr eine aktualisierte Version des Liegenschaftsplans des Vermessers fehlt, in der irgendwelche Linien violett statt gelb sein werden und andere ähnlich wesentliche Details.
Hätten wir das vorher gewusst, hätten wir zumindest versucht darauf Einfluss zu nehmen, dass sie ihn an andere Stellen im Amt zur Prüfung weiterleitet. Da hätten wir uns auch sparen können uns so zu beeilen um den Antrag möglichst schnell wieder bei ihr zu haben. Bis sie zurück ist, ist es Juli und noch ist die Baugenehmigung lange nicht in Sicht :-(.