Architektenhaus oder schlüsselfertiges Bauen
Baufirmen, die schlüsselfertig bauen, haben eigene Konzepte entwickelt, nach denen sie bauen und von denen sie nur ungern abweichen: Aufbau des Kellers, der Wände und des Dachs, Auswahl der Zulieferer (Heizung, Lüftung, Fenster, Treppen, Türen, Sanitär,...), Auswahl der Handwerksbetriebe, usw. Wer also diese Dinge selbst planen möchte, sollte nicht schlüsselfertig bauen. Außerdem sind Eigenleistungen bei schlüsselfertigen Angeboten oft nur in den letzten Ausbaubereichen (Wand- und Bodenbeläge) möglich. Und nicht zuletzt sind schlüsselfertige Angebote oft teurer als Architektenhäuser. Üblich sind 15 % Generalunternehmeraufschlag, die der Generalunternehmer auf jede Rechnung eines Subunternehmers draufschlägt. Wieviel die Koordination der Handwerker bei einem Architekten kostet, weiß ich nicht, aber es ist bestimmt günstiger.
Dafür hat das schlüsselfertige Haus auch einige Vorteile, die uns letztendlich überzeugt haben: Die Konzepte sind durchdacht und erprobt. Die Handwerker stehen mehr unter Leistungs- und Termindruck, weil sie beim nächsten Bauprojekt des Generalunternehmers wieder gefragt werden wollen, als beim privaten Bauherren, der nach seinem Hausbau wohl erstmal keine weiteren Projekte zu vergeben hat. Bekannte von mir berichten, dass es für einen privaten Bauherren oft schwer ist, überhaupt Handwerker zu finden, und er oft Probleme mit Bauverzögerungen hat. Denn verzögert sich ein Gewerk, können die anderen Gewerke nicht loslegen und neue Termine sind erst wieder Wochen später zu finden. Es ergibt sich eine Kettenreaktion an Terminverschiebungen. Nicht nur wenn es terminlich schief geht, sondern auch wenn es Baupannen gibt, ist es von Vorteil, einen einzigen Ansprechpartner zu haben, sodass es nicht vorkommen kann, dass einer die Schuld auf den anderen schiebt. Der Preis ist zwar ggf. höher beim schlüsselfertigen Bauen, aber dafür sind Fertigstellungstermin und Endpreis garantiert.
Aus diesen Gründen haben wir uns für schlüsselfertiges Bauen entschieden.